Das CLAAS Symposium Biogas fand zum zweiten Mal in Folge statt und stand in diesem Jahr unter dem Motto „Energiereich / 2012. Es lockte etwa 500 Biogasanlagenbetreiber, Berater, Mitglieder von Fachverbänden, Wissenschaftler, Vertreter aus Politik und der Presse aus insgesamt 16 Ländern nach Harsewinkel, um sich über die aktuellen politischen, wissenschaftlichen und länderspezifischen Entwicklungen im Bereich Biogas zu informieren, auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
Dr. Theo Freye, Sprecher der CLAAS Geschäftsführung, begrüßte die Gäste, die aus vielen Ländern Europas angereist waren und verwies auf den hohen Informationsbeitrag, den die Landtechnikindustrie beim Thema Biogaserzeugung leisten kann.
Anschließend sprach Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Unsere Energieversorgung und Energiemärkte stehen vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Die essentiellen Fragen der Menschheit sind heute - neben der Sicherstellung der Welternährung – die Versorgungssicherheit mit Energie und der Klimaschutz.“ Biomasse als nachwachsender Rohstoff sei für Deutschland eine wichtige Säule der Energiewende. Denn Energie aus Biomasse ist eine sichere, speicherbare Energiequelle mit dem großen Vorteil, immer verfügbar zu sein - bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit und selbst ohne Sonnenschein und Wind.
Die Energiewende für Deutschland ist beschlossene Sache und seit Anfang des Jahres mit der EEG-Novelle auch in Form gegossen. Welche Auswirkungen hat das EEG 2012 für bestehende und zukünftige Anlagen? Bietet es neue Chancen? Welche Pflanzen und Fruchtfolgen liefern - neben oder statt Mais - auf welchen Standorten hohe Gaserträge? Wie verändern sich die Anforderungen an die Düngung mit Gärresten? Dies sind einige von zahlreichen Fragen bzw. Herausforderungen, denen sich die Biogasbranche in Deutschland derzeit stellen muss.
Insgesamt elf hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Praxis beantworteten diese brennenden Fragen und beleuchteten das Thema landwirtschaftliche Biogaserzeugung aus verschiedenen Perspektiven - der Biodiversität, der Ethik, des Klimaschutzes, der Technik, der Wirtschaftlichkeit … - und über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Seitens CLAAS berichteten Alexander Kirchbeck, Produktmanager Feldhäcksler, und Karl-Heinz Krudewig, verantwortlich für das Produktmanagement bei CLAAS Agrosystems, über die Herausforderung, den Anlagenbetreibern, Landwirten und Lohnunternehmern eine vielseitige Erntetechnik bereitzustellen, die verschiedene Feldfrüchte leistungsstark und sauber erntet sowie aufbereitet. Eine nicht neue aber wesentliche Anforderung aus der Praxis sei zudem die technische Lösung für eine gerechte und vertrauensvolle Abrechnung zwischen Biogasanlage und Substratlieferant.
Zum Abschluss warf Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher vom Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung/n (FAW/n) einen Blick auf die Welt im Jahr 2050, wenn hochgerechnet 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Die Versorgung der Menschheit mit Nahrung und Energie sei die zentrale Frage der kommenden Jahrzehnte.
BIOGASSTUDIE: Wie gut sind die Prozessketten organisiert?